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vergebens gesucht, hat Curzon, Besuch der Klöster in der Levante S. 117, am todten Meere eine Pflaumengattung gefunden, die inwendig voll Staub ist.

Im Hohenliede 2. 3. wird der Bräutigam mit einem Apfelbaum verglichen. Das bezeichnet die Fülle des gesunden Lebens und erinnert zugleich, dass der Brautstand gewissermassen eine Rückkehr in’s Paradies ist.

Drei goldene Aepfel sind Attribut des heiligen Nicolaus, weil er sie in ein Haus warf zum Geschenke für arme Mädchen. Sie werden auch oft als drei Brodte aufgefasst. Auf diesen Heiligen sind viele heidnische Erinnerungen übertragen, wovon vielleicht auch diese eine ist.

Ein Apfel ist Attribut des heiligen Sabas, weil derselbe einmal trotz bitteren Hungers den ihn heftig reizenden Apfel als Bild der Sünde von sich warf.

In Russland dürfen keine Aepfel verkauft werden, sie seyen denn vorher kirchlich geweiht worden. Buddeus, Halbrussisches I. 55. Man glaubt also, es stecke noch immer etwas Dämonisches in den Aepfeln, das erst gebannt werden müsse.

Goldene Aepfel in silberner Schale, d. h. ein Wort geredet zu seiner Zeit. Sprichw. Sal. 25, 11.


Apostel,

als Begleiter des Heilands in allen Situationen, welche die Evangelien und die Apostelgeschichte schildern, und in zahllosen allegorischen Darstellungen der christlichen Kunst, so wie als Schutzpatrone der Kirchen, Länder, Städte, Genossenschaften etc. Sie erscheinen durchgängig als ältere Männer, nur Johannes allein ist jugendlich zart. Auf den altdeutschen Bildern haben sie mehr das einfache Gepräge der Fischer und Handwerker, wie sie in den Evangelien vorkommen; in der italienischen Kunst sind sie mehr idealisirt und mit prophetischer Würde und Hoheit ausgestattet. Man malt sie in der Regel barfuss, nicht nur um ihren niederen Stand anzudeuten,

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_073.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)