Seite:Christliche Symbolik (Menzel) I 082.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Grabe verschlossenen Menschen, welcher der Seligkeit entgegenharrt. Wenn Noah unter den Patriarchen vorkommt, wird er durch das Attribut der Arche unterschieden, die er auf dem Arme, einmal sogar auf dem Kopfe trägt. Didron, man. p. 125. Die Taube auf der Arche allein sitzend auf einem Grabdenkmal bei Bottari III. 79. Auf einem andern sind an der Arche, aus der Noah im Priestergewande der Taube harrt, drei Löwenköpfe angebracht, so dass er zugleich Daniel in der Löwengrube bedeutet. Daniel unter den Löwen kommt sonst gewöhnlich in den altchristlichen Katakomben-Gräbern nur neben Noah vor. Aber auch David trägt eine kleine Arche (weil er die Bundeslade zurückbrachte und[WS 1] weil aus seinem Stamme Maria, die Arche des neuen Bundes, hervorging), wenn er unter den Propheten vorkommt, welche auf den Messias hingewiesen haben. Didron, annales IV. 67.


Arm,

Sinnbild der göttlichen Allmacht und des göttlichen Zornes. „Der Herr reckt seinen Arm aus mit zornigem Dräuen.“ Jesaias 30, 30. Zur Bezeichnung des göttlichen Wohlwollens, Schaffens und Gebens genügt die Hand. Die Hand mit ihrer Berührung zeigt die Erfüllung, die unmittelbare Verbindung an, der Arm in seiner Richtung bezeichnet noch eine Trennung, einen blossen Zug aus der sichtbaren Welt zur unsichtbaren. So die im Gebet erhobenen Arme.

Hur und Aaron mussten dem Moses die Arme emporhalten helfen, als er so lange betete, bis die Amalekiter besiegt waren. 2. Mos. 17, 11. Wenn in Legenden einer christlichen Heiligen, z. B. der heiligen Notburga, der heiligen Alena, von ihrem bösen Vater oder Liebhaber, der sie dem Frieden ihres frommen Asyls entreissen will, der Arm ausgerissen wird, ohne dass es dem Frevler gelungen, sich der von Gott beschirmten Heiligen selbst zu bemächtigen, so wird damit ausgedrückt, dass der gottergebene Christ freiwillig das Band zerreisst, welches ihn an die Sinnenwelt knüpft. Wenn

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: nnd
Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_082.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)