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C


St. Cäcilia,

vorzugsweise die christliche Muse, die Patronin der Musik. Die Tochter eines vornehmen Römers, war sie heimlich Christin geworden, und ihre jungfräulich reine Seele stand in so wunderbarer Gemeinschaft mit dem Himmel, dass sie nicht nur zum öftern den Gesang der Engel mit den leiblichen Ohren vernahm, sondern auch mit leiblichen Augen beständig ihren Schutzengel um sich sah und mit ihm verkehrte. Als ihr Vater sie dem jungen Valerianus verlobte, bekannte sie diesem, in welcher himmlischen Gesellschaft sie lebe und warnte ihn, sie niemals zu berühren, weil ihn sonst ihr Engel verderben würde. Valerianus wollte es nicht glauben, als er sie aber einmal im Gebet überraschte, wurde sein Auge aufgethan und er erkannte neben ihr den Engel. Da bekehrte er sich selbst zum Christenthum und der Engel segnete nun ihre Verbindung und setzte der Jungfrau einen Brautkranz von Lilien, dem Jüngling einen von Rosen auf, nicht für die Hochzeit, sondern für den blutigen Tod. Denn bald darauf wurden sie als Christen enthauptet. Surius zum 22. November. Auch lang nach ihrem Tode wirkte sie noch

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_163.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)