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Fliege.

Beelzebub, der in der heiligen Schrift mehrfach als Teufel und sogar als Oberster der Teufel charakterisirt wird (Matth. 12, 24.), war ein Götze der den Juden benachbarten syrischen Heiden und als baal (Gott) zebub (Fliege) vielleicht so viel, als der griechische Zeus ἀπομυιος, der als Fliegenvertreiber verehrt wurde. Doch wurde er von den Juden mehr im Sinne des altpersischen Ahriman, des bösen Princips, das sich nach dem Zendavesta von Kleuker III. 66. als Fliege einschlich, des kyreneischen Gottes Achor, der nach Plinius Naturgeschichte X. 27. als Fliege die Pest in's Land brachte, und nach der Deutung des Horapollo I. 51, der die Fliege zur Hieroglyphe der Unverschämtheit macht, als ein ursprünglich teuflisches Wesen aufgefasst. – Kunipert, König der Longobarden, berathschlagte, wie er den Ado und Grauso, denen er misstraute, tödten lassen wollte, als er eine Fliege am Fenster sitzen sah, auf die er mit dem Messer stach und der er einen Fuss abschnitt. Gleich darauf begegnete dem Ado und Grauso ein unbekannter Mann, der an einem Fuss hinkte, und verrieth ihnen des Königs Anschlag. Sie setzten sich in Sicherheit; als der König aber erfuhr, wie sie seinen Anschlag erfahren hatten, ging er in sich und söhnte sich mit ihnen aus. Paul Warnefried VI. 6. Auch diese Fliege scheint als böser Dämon gedacht werden zu müssen.

Jesaias 7, 18. kommen unzählige Fliegen vom Ende der Wasser in Aegypten, als Vorboten der feindlichen Heere, die das heilige Land zerstören sollen.


Flucht nach Aegypten.

Die echten Evangelien erwähnen der Flucht des Christkindes mit seinen Eltern nur kurz. Matth. 2, 13 f. Die apokryphischen Evangelien haben sie viel weiter ausgesponnen. Im Evangelium von der Geburt der Maria und der Kindheit

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_295.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)