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K


Kalb, das goldene,

welches Aaron den Juden zur Anbetung verfertigen musste, als Moses auf dem Sinai verweilte (2. B. Mos. 32, 4.), mag wohl der ägyptische Apis seyn, den die Juden noch in frischer Erinnerung hatten (Sepp, Heidenthum I. 324.), ist aber Sinnbild des Heidenthums überhaupt im Gegensatz gegen das Gesetz, welches Moses eben damals aus Gottes eigenen Händen empfing. Als er, herabsteigend vom Sinai, den Gräueldienst sah, zerschmetterte er im Zorn die mitgebrachten Gesetzestafeln, und göttliches Feuer warf Strahlen aus seinen Augen. Doch wurde das Götzenbild vertilgt und das Gesetz hergestellt. Im Golde ist die äussere Pracht und Ueppigkeit, im Kalbe das Thierische und Bornirte des Heidenthums symbolisirt. Dasselbe, was jetzt noch als Reiz der Weltlichkeit verführt und die Menge verblendet.


Kameel,

Bild der Geduld und Demuth, als nachahmungswürdiges Beispiel für den im Leben geplagten Christen bei Augustinus

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 465. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_465.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)