Seite:Christliche Symbolik (Menzel) I p 019.jpg

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Nachdem sich nun so viel Schutt vor der Kirchenthüre gehäuft hat, ist es keine kleine Arbeit, damit aufzuräumen. Das möge die Mängel meines Buches entschuldigen, welches ich gleichwohl mit dem Bewusstseyn vollende, dass es den rechten Weg gefunden und gebahnt hat. Obgleich es aus langjährigem Fleiss in Erforschung unzähliger Schriftquellen und in der Vergleichung unzähliger Kirchenbilder hervorgewachsen ist, blieb ihm doch im Einzelnen gar Manches noch unbekannt, unzugänglich, unverstanden. Aber es war auch nicht auf formelle Vollendung berechnet, es legt vielmehr das grösste Gewicht auf das Kriterium des Echtchristlichen, d. h. auf den innern und nothwendigen Zusammenhang aller Symbole mit der Grundidee der Kirche. Es beschäftigt sich mit den bunten Bildern der Kirche nur, um auf der Leiter des symbolischen Farbenspectrums in unwandelbar gerader Richtung das centrale Urlicht zu suchen. Es krittelt und nagt nicht an den Einzelnheiten herum, wie die bekannte Ratte am Pentagramm, sondern es begreift die Solidarität der gesammten christlichen Symbolik als Ausdruck der Einen und untheilbaren Idee der Kirche.


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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite XII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_p_019.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)