Seite:Chronika Betzdorff 006.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
VII. Bertzdorff.
Bey diesen Dorffe betrachtet man

I. Die Lage.

Es liegt im Marggraffthum Ober-Lausitz, der Länge nach von Nord-Ost gegen Süd-West, ist etwan ein Drittel von der Meile in der Länge, auch nicht zu Bergicht, wiewohl dessen Felder ziemlich Bergicht sind; eine halbe Meile von Zittau, 1½ Meile von Hirschfeldau; von Grottau in Böhmen, 1. Meile; von Georgenthal, Gabel und Zwickau in Böhmen, 1½ Meile; von Rumburg in Böhmen, 2. Meilen.

II. Die Gräntzen.

Es Gräntzet dieses Dorff gegen Morgen mit Olbersdorff, gegen Mittag mit Johnsdorff, gegen Abend mit Waltersdorff, Großschönau und Haynewalde, gegen Mitternacht mit Hörnitz.

III. Das Wasser.

Das Wasser hat keinen besondern Nahmen: Es wird von Johnsdorff über die Bertzdorffer Felder, bis zu der Ober-Mühle herein geführet, da es die Ober-Mühle mit 2. Gängen treibet; in Ober-Bertzdorff aus Hanß George Israels Qvell-Brunnen im Hofe, und Christian Gründlers Brunnen entspringt ein Wässerlein, welches im Dorffe herunter fließet, und bey der Ober-Mühle das Johnsdorffer Wasser zu sich nimt, drauf rinnet es fort, und treibet die Mittel- und Nieder-Mühle. Von Bertzdorff kömmt es nach Alt-Hörnitz, und treibet alda die so genannte kleine Mühle, (welche Meister Zacharias Mayen zustehet,) und fällt nicht weit davon bey der gedackten Brücke zwischen Hörnitz und Petau in die Mandau. Es giebt in diesen Wasser auch Fische, sonderlich Schmerlen, und ist auch solches verpachtet. Auch ist noch zu gedencken des Boche-Wassers, welches seinen Nahmen von einen alda gestandenen Bochwerck bekommen hat: Es kömt solches von Neu-Johnsdorff, und fließet an der Gräntze gegen Waltersdorff