hin, bis es zwischen Großschönau und Haynewalde in das alte Wasser fällt.
Der Nahme Bertzdorff, wie er insgemein ausgesprochen wird, oder Berthelsdorff, wie es in alten Schrifften heist, ist so viel als Bertholdsdorff, und hat den Nahmen ungezweifelt von einen mit Nahmen: Bertholdus, ob zwar, (wie bey den meisten Dörffern der Defect ist,) der Ursprung des Orts, und die Beschaffenheit der Sache in Alterthum selbst, unbekannt ist. Nur ist zu mercken: daß M. Michael Just, gewesener Pfarrer alhier, in einen Ao. 1596. den 28 Jun. geschriebenen Briefe dis Dorff Villam Bertrami, das ist, Bertramsdorff nennet, aus was vor Grunde, weiß ich nicht.
Die hiesigen Einwohner nähren sich von Ackerbau und mit Viehzucht, desgleichen auch den Leinwand machen, es werden hier gantz feine, saubere und zum theil klare rohe Leinwandten verfertiget, weiße Wahre wird nicht viel gemacht.
Es ist hier ein feiner Getreyde Boden, der Ackerbau auf der Höhe,
gegen die Jonsdorffer zu, ist zwar etwas bergicht und steinicht, weil aber
derselbe steinichte Boden, mit sogenannten Horn-Spenen gedinget wird,
so wächset es noch gut genug. Es wird meistentheils Rocken und
Hafer gesäet, vom andern Getreidig, als Weitzen, Gerste, Wicken wird
auch was gezeuget, desgleichen auch Flachs und Kraut. Auch haben
einige Bauern feine Holtzung und Buschwerck, sonderlich gegen Johnsdorff
ist ein feiner Busch, desgleichen auch an der Großschönauer Gräntze.
In Gärten sind feine Obst-Bäume, an allerhand Aepffel, Birnen,
Pflaumen und Krischeln, davon, wenn es geräth, die Haußhaltung
kan wohl bestellet werden, auch zum Verkauff was übrig bleibt.
Gotthelf Traugott Eckarth: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff. Herwigsdorff: , 1749, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Chronika_Betzdorff_007.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)