Seite:Clavigo. Ein Trauerspiel (Goethe) 1774 - 030.jpg

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Clavigo. Nie! Niemals!

Beaumarchais. (aufstehend) Und warum, Ungeheuer! hattest du die Grausamkeit, das Mädgen zu Tode zu quälen! Nur weil dich ihr Herz zehn andern vorzog, die alle rechtschaffner und reicher waren als du.

Clavigo. Oh mein Herr! Wenn Sie wüsten, wie ich verhetzt worden bin, wie ich durch mancherley Rathgeber und Umstände –

Beaumarchais. Genug! (zu Saint George) Sie haben die Rechtfertigung meiner Schwester gehört; gehn Sie und breiten Sie es aus. Was ich dem Herrn weiter zu sagen habe, braucht keine Zeugen.

Clavigo. (steht auf. Saint George geht)

Beaumarchais. Bleiben Sie! Bleiben Sie! (beyde setzen sich wieder) Da wir nun so weit sind, will ich Ihnen einen Vorschlag thun, den Sie hoffentlich billigen werden.

Es ist Ihre Convenienz und meine, daß Sie Marien nicht heurathen, und Sie fühlen wohl, daß ich nicht gekommen bin, den Komödienbruder zu machen, der den Roman entwickeln und seiner Schwester einen Mann schaffen will. Sie haben ein ehrliches Mädgen mit kaltem

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Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Clavigo._Ein_Trauerspiel_(Goethe)_1774_-_030.jpg&oldid=- (Version vom 5.1.2019)