Seite:Clavigo. Ein Trauerspiel (Goethe) 1774 - 072.jpg

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Carlos. Also denn. Zuerst gehst du, den Herrn an einen dritten Ort zu bescheiden, und alsdann forderst du mit der Klinge die Erklärung zurück, die du gezwungen und unbesonnen ausgestellt hast.

Clavigo. Ich hab sie schon, er zerriß und gab mir sie.

Carlos. Treflich, Treflich! Schon den Schritt gethan – und du hast mich so lange reden lassen. – Also kürzer! Du schreibst ihm ganz gelassen: „Du fändest nicht für gut, seine Schwester zu heurathen, die Ursache könnte er erfahren, wenn er sich heut Nacht, von einem Freunde begleitet, und mit beliebigen Waffen versehen, da oder dort einfinden wollte. Und somit signiert.“ – Komm, Clavigo, schreib das. Ich bin dein Secundant und – es müßte mit dem Teufel zugehen –

Clavigo. (Geht nach dem Tische)

Carlos. Höre! Ein Wort! Wenn ich’s so recht bedenke, ist das ein einfältiger Vorschlag! Wer sind wir, um uns gegen einen aufgebrachten Abentheurer zu wagen? Und die Aufführung des Menschen, sein Stand, verdient nicht, daß wir ihn für unsers gleichen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo. Ein Trauerspiel. Weygandsche Buchhandlung, Leipzig 1774, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Clavigo._Ein_Trauerspiel_(Goethe)_1774_-_072.jpg&oldid=- (Version vom 9.9.2019)