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          25. Die Mitternacht.

Es ist schon finstre Mitternacht;
Doch an dem Bett der Mutter wacht
Das treue Kind, es fühlt es wohl,
Wie es die Mutter lieben soll.

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Die Mutter hat so manche Nacht

Auch an des Kindes Bett gewacht;
Nun ist sie krank, und tiefer Schmerz
Erfüllt das treue Kinderherz.
Des Mondes Glanz, der Sterne Schein

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Dringt in das dunkle Kämmerlein,

Wo Mutterliebe, Kindertreu’
Mit jeder Stunde werden neu.
Es ist, als ob der Sterne Licht
Hernieder riefe: Trauert nicht!

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Bald werdet ihr, wie unser Schein,

Zusammen wieder fröhlich sein!

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm August Corrodi: Fünfzig Fabeln und Bilder aus der Jugendwelt. Zürich 1876, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Corrodi-Fabeln_und_Bilder.djvu/51&oldid=- (Version vom 17.8.2016)