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der Schreibtischecke … Tulpen von der Farbe des Blutes … – So schrieb ich einst – für Frau Otti …

Von Frau Otti war der Brief.

Ich las:

aus Vorsicht hLieber Freund,

aus Vorsicht habe ich auf dem Umschlag meine Handschrift verstellt. – In aller Eile folgendes. Der Mann aus der Lehmgrube (Sie wissen Bescheid!) hat sein Quartier dort vernichtet. Unser Gutseleve kam heute morgen vier Uhr dort vorüber: – Liebesfahrt! Er hörte einen dumpfen Knall. Die ganze Nordwand ist eingestürzt, fraglos durch beabsichtigte Explosion. Ich war dort, habe graben lassen. Die Koffer sind verschwunden, ebenso die Benzinkannen. – Sehen Sie: Hatte ich nicht recht, als ich nachts Harst riet, dem Geisterradler aufzulauern! Nun ist er uns entwischt. Was nun?! – Können Sie nicht heute zu uns kommen? Ich werde mit dem Auto um zwei Uhr auf der Chaussee bei dem großen Steine warten. – Gruß – – Ihre O. L.“

Der Inhalt ließ mich kalt …

Aber nicht der Umschlag …

Ich verglich …

Die Frau Rat war hinausgegangen.

Ich verglich zwei Umschläge …

War’s möglich?! War’s denkbar?!

Frau Otti sollte uns denunziert haben?!

Ich prüfte nochmals …

Ja – diese verstellte Schrift klagte an!!

Ich rief die Rätin …

„Bitte, vergleichen Sie ..!“

Die alte Dame prüfte … prüfte …

„Diese beiden Umschläge hat dieselbe Person geschrieben,“ entschied sie.

Das war ein harter Schlag.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Dämon Chanawutu. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1928, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Chanawutu.pdf/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)