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wiederkehrt. Es gehört Stimmung dazu, einander die Herzen zu öffnen. Die Menschen, die jederzeit tiefgründige Gespräche führen können, sie werden nie ihr Letztes geben.

Und dann schließlich doch ein Abbiegen der Unterhaltung in den nüchternen Alltag.

Frau Otti deutet auf einen seltsamen Pokal, ein Gefäß mit goldenen Drachen als Henkel …

„Kein Paradestück, lieber Freund …“

„Chinesischer Glasfuß mit eingeschmolzenen Ornamenten – allerdings eine Rarität …“

„Ja ..!“ Sie erhebt sich. „Bitte ..!“ Sie winkt …

Ich schaue zu. Sie hebt den Pokal …

„Scheinbar aus einem Stück, lieber Freund … Hier!“

Mit einem Male hält sie den Unterteil in der Linken. Er ist hohl. In der weiten Öffnung glitzert und funkelt es. „Meine Schmuckschatulle …“

Ich kenne Frau Ottis Juwelen.

„Ein Banktresor wäre sicher, verehrlichte Freundin.“

„Glauben Sie?“

Sie bringt die Teile wieder zusammen, stellt die Vase auf das kleine japanische Bronzetischchen zurück …

„Glauben Sie?! – Jeden Abend tue ich dies …“

Da ist hinter einem Bilde ein Schalter. Sie drückt ihn zur Seite.

„Jetzt würde jeder, der den Pokal berührt, besinnungslos umsinken …“

„Haben Sie die Leitung durch Reimert legen lassen?“

„Ja. Die Drähte münden in die Füße des Tischchens … Natürlich habe ich Reimert nicht gesagt, daß der Pokal geschützt werden sollte. Ich hatte jene Bronzestatue, Herkules mit der goldenen Weltkugel, früher hier stehen.“

„Liebe Freundin, verzeihen Sie schon: Es bleibt ein

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Max Schraut: Dämon Chanawutu. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1928, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Chanawutu.pdf/40&oldid=- (Version vom 31.7.2018)