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„Hat er vielleicht in der Nähe des Haubenberges ein Stück Wiese gepachtet?“

„Ja …“

Ich teilte ihr alles mit: Harsts Verschwinden, – von dem Alten mit dem Handwagen, der Mütze mit den geringen Blutspuren und den Haaren …

Sie setzte sich auf einen Stuhl. „Mein Gott ..!!“

„Bitte, lassen Sie sich Reimerts gegenüber nichts anmerken. Es ist ein bloßer Verdacht bisher. – Recht starken Kaffee jetzt. Dann gehe ich zur hiesigen Polizei. Ich will Reimerts polizeiliche Abmeldung aus Hamburg sehen.“ –

Um halb neun telegraphierte ich nach Hamburg. Es war der erste Fehlschlag. Um zwei traf die Antwort ein – an Göbbel: Hans Reimert, Elektromonteur, völlig einwandsfrei.

Göbbel hatte sein Hauptquartier im Hotel „Zur Post“ aufgeschlagen. Ich gab mir jetzt keine Mühe mehr, mein Inkognito zu wahren. Es sprach sich in der Stadt schnell herum, wer ich war und daß Harst nachts überfallen und verschwunden. Nur den Mann mit dem Handwagen hielten wir geheim. – Ein Polizeihund war auch zur Stelle – und richtete nichts aus.

Als ich um drei nachmittags heimkehrte (ohne Bart und Perücke), lehnte Frau Reimert in der Ladentür. Ich grüßte, rief ihr zu: „Sie erkennen mich wohl nicht?!“

„Doch, Herr Schraut, doch … Mein Mann hat nie an Schrimke und Hirt geglaubt … Er wollte Sie nur nicht enttäuschen, deshalb tat er so, als hielte er Sie für einen harmlosen Kanzleisekretär …“

Sie lächelte ihr seelenloses Lächeln … „Hans hat gleich vermutet, Frau Lefeld würde sich des Geisterradlers wegen an Sie wenden. Sie hatte ihm erzählt, daß sie befreundet seien …“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Dämon Chanawutu. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1928, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Chanawutu.pdf/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)