Seite:Dämon Rache.pdf/45

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Und unter dem Bett lag mein alter Harald und hatte fraglos seine Freude daran, wie ich diesen gepuderten Burschen verhöhnte …

Der platzte denn auch jetzt mit der Frage heraus:

„Woher Sie wissen, daß dies ist Schloß Gülderhall?“

„Hm – ich hab’s geträumt, Verehrtester! Denn das Versteckspiel geben wir nun wohl besser auf … Sie sind ein Mann, und zwar einer jener drei, die den Kapitän Schnack ermordet haben und uns beide mit der Gasbombe beglückten.“

Ein Blick traf mich da – – ein Blick, der töten konnte, töten sollte … Haß, Wut, Ohnmacht, – was lag alles in diesem Blick!!

Und dann schnellte der Bursche empor …

Geiferte mich an …

„Sie werden uns lernen kennen! Sie werden winseln vor Angst … Sie werden …“

Ich lachte schallend …

„Verehrtester, Sie sind ein kompletter Narr! Ihnen schlottern ja die Hosen vor Angst vor meinem Freunde, – – pardon, nicht die Hosen, denn Sie tragen ja Schwesterntracht! Mein Freund ist die unsichtbare Macht, vor der Sie und Ihre Genossen sich fürchten … Mein Freund wird erscheinen, wenn er es für nötig hält … Und Sie werden …“

Der Mann hatte sich wie ein gereizter Tiger zusammengeduckt …

Mit einem pfeifenden Wutröcheln fuhr er mir an die Kehle …

Ich war wehrlos … Konnte meine an die Bettkanten gefesselten Hände nicht benutzen …

Der Kerl preßte mir die Gurgel zusammen …

Die Augen quollen mir aus den Höhlen …

Und – – im Vertrauen auf die oft erprobte Härte meiner Billardkugel von Schädel, richtete ich mit einem Ruck auf, rammte den tollen Burschen, quetschte ihm die Nase breit.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Dämon Rache. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Rache.pdf/45&oldid=- (Version vom 31.7.2018)