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von dem helfen minne oder lantrechtes. Wer ouch cheyn man, der den vride breche, der under ander herren gesezzen were, di nicht in disem vride sin, wird der in die achte getan vor unsem gerichte, der schulde ouch in der vorgenanten herren landen unt in aller der lande, die den lantvrid gesworen haben, unt gel ... . echt sin, unt dazselb herwider. Wer ouch chein hus, daz in unsern lantvrid nicht were, da man von roubte oder vrid breche, daz sui wir nicht choufen noch innemen noch vorteyden- gen, unt unser cheyn sol des andern besezzen man vorteydengen, der den vrid bricht. Wer ouch daz ein roub geschech in disem lantvrid, dem sol man volgen, als recht ist, mit geschrei: wer des nicht en tete unt wer nicht volgete nach dem schrei, swen er iz verneme, den sol man phenden nach lantvrides recht. Wer ouch daz »ewant einen erechten man hielte oder sins gesindes icht, der sol solhes recht haben, als der vor- echt man, unt swer vor disem richter, den wir mit einander gesaczet haben, geecht wirt, der sol in unses ohem lande von Mysen unt ouch in unsen landen und in allen lande, di den lantvrid gelobt haben, vorecht sin. Wer ouch daz ieman sine roubere öder sinen vorechten man angriffe, der sol vor dem richtere teydengen an alle vare, unt man sol im helfen nach des lantfrides recht. Ist daz der vorgenant marchgreve von Mysen, unser ohem, darf unser man, so schulle wir im volgen von Torgowe über czwelf mile, wir herczog Rudolf mit tzweintzich mannen gewapent, mit einer blide unt mit sechs rucharmbrosten, unt wir gref Bernt unt gref Albrecht mit einander mit tzweintzich mannen gewapent, mit einer blide und ouch mit sechs rukarmbrosten von Lypzk über zwelf mile. Wer iz aber not, so schulle wir volgen mit gantzer macht, wo er iz darf, do man in dem lantvrid geroubt nette, unt wir schulten alle unser chost haben ze viertzehen nachten. Ist daz er unser furbaz darf, so schol er uns geben bir unt brot, unt wir sulen in der volghe nemen fuetir unt ungengeltz holtz. Wer ouch daz unser vorgenant ohem von Mysen unt wir der volghe gliche gerten unt wir uns des mit einander nicht voreinten, wer die volge haben solte, so schulle wir nach des lichteres rat tuen, den wir beider site gesatzet haben: wem der die volge gibt uf den eyt, der sol die volghe haben. Man sol ouch uns beider site die volghe lazzen wizzen vor dri wochen. Dise gelubte gen uf nieman den uf roubere unt uf die, die di lant ver- terben, unt uf die, die si husen und hegen. Unt wir nemen hie uz daz riche, bischof Gebharten von Mersburch. In disen vorgenanten, lantvrid hab wir genomen unsern swagher von Mekelnburch, den von Barbay, den von Regenstein unt alle unser man. Ditz is gesehen unt diser brief ist geben ze Yleburch, do von Gotes geburt zergangen waren tusent iar drihundert iar an dem sibenunttzweintzigesten iare, an dem nechsten donrestag vor der ufvart unsers herren.

Aus dem Original im Hauptstaatsarchive zu Dresden, an Pergamentbändern hängen das wenig beschädigte Siegel des Herzogs Rudolf, sowie ein geringes Bruchstück von dem Secrete des Fürsten Bernhard, endlich das etwas beschädigte Beitersiegel des Fürsten Albrecht von Anhalt (II. Taf. VI. 5) der Urkunde an. — Das Original ist hie und da beschädigt: die Lücken sind, soweit es thunlich war, im Texte ergäntt und durch Cursiv- schrift gekennzeichnet.

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 3. Dessau: Emil Barth, 1877, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_3_369.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)