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Disse bref is ghegheven na Goddes bort dretteynhundert iar in deme verandevoftighe- sten iare, in sinte Tyburcius unde sinte Valerianus dagbe der hylghen mertelere.

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive tu Zerbst: die twei an Pergamentbändern angehängt gewesenen Siegel sind abgeschnitten.

70.

1354 April 25. Die Aebtissin Adelheid III von Gernrode und ihr Capitel über die Erwerbung des zu dem Schenkenamte ihres Stiftes gehörenden Gutes durch die Gernröder Stiftsherren Eberhard von Zerbst und Konrad auf deren Lebenszeit, später zum Besten des Altares aller Heiligen zu Gernrode.

In Goddes namen amen. Wy Alheyd van der gnade Goddes ebdische, Lucgardis provestinne unde Agnes dekinne tu Ghernrode bekennen openliken in dissem bryeve unde dún wetlik alle den, dy dissen bryef horen eder sen, dat dy wisen unde dy vromen man her Everhard von Cerwist unde her Conrad, dy mit alle Goddes hillegen altare in unseme stichte belenet is, prestere, hebben redeliken unde rechte avekoft deme vromen knechte Scenken dat gut, dat tu unser sammenunghe scencenamechte hort, hûs unde hof unde provende unde tins unde alle, dat he von des ammechtes wegene van uns hadde, vor vertich mark wergeldes, dat sy eme genzliken hebben beret, also be- scedeliken, dat disse vorbenomeden prestere dat gut, dat tu deme scencenamechte hort, in ere nút scolen wenden, dywyle dat se beyde levet: darna, wen dat Got also voget, dat se beyde von disseme levende sceden, so scal dat vorbenomede scenkenamecht mit alleme rechte ewiklichen tu alle Goddes hillegen altare bliven. Och is hir begrepen, dat man dissen vorsproken altar nemande lyen scal, dy ene provende eder en ander len in unse stichte hebbende is, dorch dat, dat dy, deme der altar alle Goddes hillegen hirna gelegen wirt, deste bat dat amecht der missen alle dage moge volbringhen, went he alle dage von plicht tu deme vorbenomeden altare ene missen hal eleu scal, et en si dat eme dat redelik sake beneme. He scal och mit sineme korrûchlen tu kore unde tu processien unde wor dat sik höret, vlichtliken mit unsen herren wesen. Went man denne goddesdinst allerwegene gerne vorderen scal, so hebbe wy ere guden andacht angesen unde hebben tu der kopinghe des vorbenomeden scencenamechtës, dy vor uns is gescin, unsen willen endrechtliken gegeven unde setten disse vorsproken prestere hern Everhard unde her Conrad in di were des güdes, dat uns opgelaten is, unde geven dat recht der egenscap mit deme güde ewichliken tu deme vorbenomeden alle Goddes hillegen altare. Unde dat disse ding stede bliven, so hebbe wy dissen bryf mit unseme angehengden ingesegele unde mit unses capitels hirtu gegeven. Dat is gescin na Goddes gebort dusent iar drehundert iar in deme verundeveftichsten iare, in deme daghe sente Marcus des ewangelisten.

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive tu Zerbst, mit den an Pergamentbändern hängenden Siegeln der Aebtissin (Taf. VI. 1) und des Capitels (II. Taf. VII. 2).

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 4. Dessau: Emil Barth, 1879, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_4_052.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)