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12.

1380. Juli 30. Fürst Johann II von Anhalt verleihet dem Kalande zu Coswig das Recht der Besetzung des Altares des h. Jacob in der Marienkirche daselbst.

In Gotes namen amen. Wir Johannes van desselben gnaden fuerste czu Anhalt und grave czu Aschanien czu einer ewigen gedechtnisse der, dy nu syn und ymmer czukunftig werden, bekennen öffentlich in dissem brieve, das wir durch gnade kegen Gote czu tröste den seien unser elderen, unser und unser erben geben czu legen in ganczer mildekeit mit wolbedachtem rate und fulbort und mit ganczen willen unser elichen husfrowen vrowen Elsabethen furstinnen czu Anhalt und unser erben den altar send Jacobs, der gelegen ist in unserm gotzhnse unser vrowen czu Coszwig in deme torme, mit alle den gutirn und czugehoringhe, dy van unserin eidern eder van uns van an- genghen darselbiges czuvorbrievet und czugeleget syn, dy hirnach beschriben stehen, dem Ealande der bruder, dy darynne syn czu Cozwig, in sulcher wys: wen sie vor uns brengen, den sie kiesen czu eyme cappelane desselbigen altaris, dem sollen wir ader unse erben den altar mildeclichen, luturlichen durch Got liegen ane vorczog unde ane allerleie hindernisse czu eyme rechten pristerlichen lehene. Darumb so sulle sy eynes ymme iare unser vorbenumpten eidern ierlich gedechtnisse began mit vigilien und mit selmezzen und unser und unser erben nach unserm tode, als sy suberlichest können, und darczu sullen sy spenden den armen lueten brot van vier scheffel rocken: war sie dy kouffen in unser herschaft, dy sollen wir eder unse erben czu der spende voreygen. Dy guetere czu dem altar dy sin alsus gelegen: czu Copstorf zwei wisscheffel und zwene scheffil rocken; czu Zerno eynen wisscheffil rokken, virczig hünre und virczig kese, der ychzlicher sal sin zweier Cerwister pfenninge wert, ein pfunt Wittenberchscher pfenninge und ein virteil manes von den hüben; czu Coswig achtczehin Schillinge pfenninge; czu Worlicz zwene wisscheffel haveren, acht Schillinge pfenninge und eynen scheffil erweizen; czu Resim vierczig scheffil haveren, eynen scheffil erweizen, ein hun und vier Schillinge Pfenninge; czu Riczk einen halben winscheffel haberen und ein hun ; czu Marczin zwene wisscheffil weizen; czu Bischoftorf virdehalw loth Silbers. War en schelinge an demen guteren were, dar sollen wir en helfen und irme cappellane mit unsern voegeten, das en ore gutere werden, als wir vordirst können unde moegen. Czu eyner ewigen ve- stinghe und czu orkunde alle der vorbeschreben dinge haben wir dissen brieff vorsegelt mit unserm fürstlichem angehangen ingesegil, der gegeben ist nach Gotis gebort dri- czehnhundirt iar darnach in deme achtenzigestem iare, an der heiigen inerterem tage Abdon und Sennen.

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive zu Zerbst, mit dem an einem Pergament- bande angehängten grossen, schön erhaltenen Reitersiegel des Ausstellers (IV. Taf. IV. 1). — Gedr. Beckmann Bist. d. F. Anhalt VI. 21—22.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_013.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)