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daz sali ym czu synem gelde ader czu syner gulde nicht schedelich syn. Czu Urkunde und czu merim bekentnisse, daz wir disse vorbenanten stucke unde artikel stete unde gancz halden willen an allerleye invall und an geverde, haben wir obgenanten rad- manne mit willen und mit rate der ganczen gemeynheit eyntrechtlich unser3 stad in- gesigil lassen kengen* an dissen briff.

Gegebin nach Cristi gebord druczehinhundirt iar darnach in dem dryeundenunczigisten iare, an unser liebin frauwen abende purificationis.

Aus dem Original im Baus- und Staatsarchive zu Zerbst: das an einem Pergamentbande angehängt gewesene Siegel ist verschwunden. — 1. Fehlt im Orig. — 2. Orig. hat hier nochmals: ingesigel? — 3. hengen fehlt im Orig.

200.

1393. April 11. Die Gebrüder Kuno und Hennig Eike beleihen den Zerbster Bürger Klaus Kuchel und dessen Söhne mit Einkünften aus dem Dorfe Badewitz auf Pernitzer Mark und aus dem Wortzinse, den Fleischscharren und den Schuhhallen zu Zerbst.

Wir her Cüne Ryke und Hennig Ryke brudere bekennen offinbar vor uns und unse rechte erbin in diesem briefe allen den, die on seen, horin adir lesen, daz wir mit wolbedachten muthe, mit fulbort unser erbin eyndrechtiglich und williklichin haben geleghen und lyhen den vorsichtigen luden Clawse Kuchel bürgere zcu Czerwist, Wol- terusze Küchel und Laurentz Kuchel, synen sonen, und oren rechten erbin zcwei win- scheffel korns, da synd undir sechs scheffel gersten, in dem dorffe zcu Bodewytz uff Pernytzer marke czu send Mertins tage alle iar uffzcunemende und zweundzwenzig Schilling pfenninghe uff dem rathuse zcu Czerwist uff send Mertins tage uz dem wor- tynse und zcehen Schilling pfenninghe uz den fleizschernen zcu Czerwist uff send Bor- chardus tage alle iar uffzcunemende, die gütere hat her Nycolaus Vonder, thümhere zcu Czerwist, noch von uns zcu lehene; und eyn pfund pfennighe in den schuhallen zcu Czerwist, die Katherine Golthameres, closteriuncvrouwe zcu Czerwist, ouch von uns noch hat zcu lehene. Dieselben obgenanten gutere haben wir on und oren rechten erbin geleghin und lyhen zcu eyme rechten lehen, die sie nach her Vonders und der closteriuncvrouwen tode haben sollen, und wollen disser lehen orer und orer erbin gute gewere syn, wenne und war on des not geschüet. Ouch wenne disse vorgeschriben Küchel und syn sone gesterben, so sollen wir, ader wer nach uns komet, oren erbin, adir weme die lehin von rechtins wegbin geborin, gütlichin und gnediklichin on der lehen were thün. Ouch solle wir sie noch ir erbin nicht vorwisen, vorsetzen noch vorkoüpfen. Czu Urkunde und zcü warein bekentnisse, daz wir disse vorgescriben stücke und artykele stede und gancz wollen halden, haben wir unser ingesigele wissentlich und mit guten willen laszen henghen an diesem brieff, der gegebin ist nach Cristi ge- burt, drytzenhündirt iar darnach in dem dryundnuhenczigistem iare, am fritage in der Osteren wochin.

Aus dem Original im Stadtarchive zu Zerbst, mit den an Pergamentbändern anhängenden Siegeln der beiden Aussteller, beide eine Büste zeigend, deren Kopf mit Federn oder Blättern besteckt ist.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_167.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)