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439A.

1373. März 26. Die Fürsten Heinrich, IV und Otto III von Anhalt ertheilen den Leuten zu Güsten Stadt- und Weichbildsrecht.

Wir Heinrich und Otto von Gots gnaden fursten zu Anhalt, graven zu Aschcanien und hern zu Bernburgk,--bekennen und thun kunt vor uns und alle unser rechten erben öffentlich in diesen kegenwertigem briffe alle den, die on sehen, hören oder lesen, das wir durch bete willen unser man sunderlicher gnaden besserung und nutz willen unsern ersamen luten zu Güsten geben alles recht also anders unsern Stedten und wich- bilden, also das wir ouch behalten unser gerechtickeit als anders unsern Stedten, wib- bilden, wie man das heissen oder genennen kan. Des zu einer orkunde, gezcugnis und mehrer Sicherheit haben wir unser ingesigel an diesen offen briff gehangen, der gege- ben ist nach Gottes geburt drizehnhundert iar darnach in dem dreiundsiebenzigsten iare, am sonnabent nach unser frowen tage der clibern oder annunctiationis.

Aus dem Lehnbuche der Fürsten Johann und Joachim von Anhalt für das Amt Warmsdorf (geschrieben um die Mitte des 16. Jahrhunderts) im Haus- und Staatsarchive zu Zerbst.

460a.

1375. Februar 7. Die Priorin von Coswig, Beata von Anhalt, und das dortige Frauenkloster schliessen mit Hans Dagevir ein Abkommen bezüglich der Feier seines und seiner Angehörigen Anniversariums.

In Godis namen amen. Wy Beata von Anhalt priorisse tu Coswyk, Jütte von Schuder underpriorisse, Sophia von Anhalt, Agnyse unde Jütte von Anhalt, Sophia von Lückov, Jütte Belitz, dy eldesten, unde darna dat gantze capittel der klosterfrowen tu Coswik bekennen öffentlich in disme brive, dat wy mit gudem willen unde mit gantzer eyndracht overeynkomen syn mit Hans Daghevir umme eyn iartiet synre elderen, Hans Daghevirs vader unde Cillen syner müder, na tü haldene twies in deme iare: dat irste des dunredaghis na Invocavit in der vastene unde dat ander des irsten mandaghis in deme Advente, in sodanre wis, also hy mit uns ghededinghet heft unde hirna bescreven steit. Hy schal uns geven alleiarlik twe tunnen bires, diwyle dat hy levet: wir et aver dat hy oder syne frowe odir sine erven ennigh storve, dar sy God vore beware, dy scholde wy mit in der dechtnissen setten der iartiet, als hirvore bescreven steit. Vort- mer wirt ok dat syne erven uns des bires nicht geven wolden na syme dode, so schole wy manende syn anderhalven virdink up deme garden by sente Jacofs kerchof, dy Claws Smedis het unde tu erventynse ghenomen heft. Wirt ouk dat Hans Daghevir dy vorgenante oder syne erven irvüren, dat wy der iartiede nicht en hilden, so wolde hy oder syne erven uns wedder nicht halden. Unde dat wil hy also laten bescriven in mynes heren mannebük tu Cerwist. Wy ergnante Beata von Anhalt priorisse unde darna dy covent gemeyne der klosterfrowen tu Coswik loven unde reden vaste unde gantz tu haldene disse dedinghe deme ergnanten Hanse Daghevir unde synen erven.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_349.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)