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fallt bis zu de Chnödlenen abe Fältli an Fältli.
Sitzt er recht? Thue d’Häftli i! und nimm do das Brusttuech,

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sammet und roseroth. Jez flichtider chünstligi Zupfe

us de schöne, sufer g’strehlte, flächsene Hoore.
Obe vom wiißen Aecken und biegsem in d’Zupfe verschlunge,
fallt mit beiden Ende ne schwarze sidene Bendel
bis zum tiefe Rock-Saum abe. – G’fallt der die Chappe,

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wasserblaue Damast und gstickt mit goldene Blueme?

Zieh der Bendel a, wo in de Ricklene durgoht,
unter de Zupfe dure, du Dotsch, und über den Ohre
fürsi mittem Letsch, und abe gegenem Gsicht zue!
Jez e side Fürtuech her, und endli der Hauptstaat,

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zwenzig Ehle lang und breit e Mailänder Halstuech!

Wie ne luftig Gwülch am Morgehimmel im Früehlig
’schwebts der uf der Brust, stigt mittem Othem, und senkt si[a 1],
wahlet der über d’Achsle, und fallt in prächtige Zipfle
übere Rucken abe, sie ruusche, wenn de’n im Wind gohsch!


Ausgabe I.

  1. Schwebts der uf der Brust, un stigt un fallt mittem Othem
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_024.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)