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Uf und nieder hets di Gang und dini Gebehrde.

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Io de chennschs, worum denn nit? Mit freudigem Brusche

Nimmschs in d’Arm, und losch’s nit goh, gib achtig, verdrucks nit!
Iez gohts wieder witers, und alliwil aben und abe[a 1]!
Siehsch dört vorne ’s Röttler Schloß – verfalleni Mure?
In vertäfelte Stube, mit goldene Liiste verbendlet,

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hen sust Fürste gwohnt, und schöni fürstligi Fraue,

Heren und Here-Gsind, und d’Freud isch z’ Röttle deheim gsi.
Aber iez isch Alles still. Undenklichi Zite
brenne keini Liechter in sine verrißene Stube,
flackeret kei Füür uf siner versunkene Füürstet;

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goht kei Chrueg in Cheller, kei Züber aben an Brunne.

Wildi Tube niste dört uf mosige Bäume.
Lueg, dört ehnen isch Mulberg, und do im Schatte verborge
’s Föhris Hüsli, und am Berg dört d’ Höllstemer Chilche.
Steine lömmer liegen, und fahre duren in d’Matte,

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guete Weg isch au nit um, und weidli chasch laufe.

Ausgabe I.

  1. Jetz marschieremer witers und alliweil abe und abe!
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_027.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)