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waren, durch redlichen Fleiß und weise Sparsamkeit erworben.

Johann Jakob Hebel war aus Simmern in der jenseitigen Pfalz gebürtig. Schon als Jüngling verließ er seine Heimath, um in der weiten Welt sein Glück zu suchen. Zu Basel wurde er Bedienter bei einem Major, Namens Iselin, welcher zuletzt als Brigadier starb, und begleitete ihn und sein Regiment nach Flandern und an den Niederrhein, so wie später nach Korsika, wo er sich in den Jahren 1756 und 1757 befand. Nach seiner Zurückkunft verheirathete er sich mit der genannten Ursula Oertlin, welche er zu Basel, wo sie in dem nämlichen Hause diente, kennen gelernt hatte. Da sie die Tochter eines Bürgers von Hausen war, und hier ihr Vermögen hatte, so nahm er mit ihr in diesem Dorfe seinen Wohnsitz. Weil sie aber beide sich durch ihre Rechtschaffenheit und Treue bei der Familie zu Basel, bei welcher sie in Diensten gestanden waren, eine fortdauernde Achtung und Liebe erworben hatten, und sich ihnen zur Zeit des Frühlings und Sommers in dieser Stadt eine günstigere Gelegenheit zum Erwerbe als in ihrem Heimathsorte darbot, so begaben sie sich jedesmal im Frühling zu ihrer vorigen Herrschaft nach Basel zurück, und blieben einige Monate hindurch daselbst, indem sie theils im Hause, theils im Garten um den Taglohn arbeiteten. Während eines solchen Aufenthalts im Jahr 1760 geschah es, daß ihr

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Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite IV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_06.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)