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mit ihre breite Rufe, schüch und fremd?

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Und Wi und Caffi schmeckt de doch so guet!


     Doch lueg im vierte Hus, das Gott erbarm,
was hangt am grüene Wienechtchindli-Baum?
Viel stachlig Laub, und näume zwische drinn
ne schrumpfig Oepfeli, ne dürri Nuß!

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Sie möcht, und het’s nit, nimmt ihr Chind uf d’Schoß,

und wärmt’s am Buese, luegets a und briegt;
der Engel stüürt im Chindli Thränen i.
Sel isch nit g’fehlt, ’s isch mehr as Marzipan
und Zuckererbsli. Gott im Himmel siehts,

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und het us mengem arme Büebli doch

e brave Ma und Vogt und Richter gmacht,
und usem Töchterli ne bravi Frau,
wenns numme nit an Zucht und Warnig fehlt.




Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_098.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)