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     Aber wer wird iez mit Zuespruch ’s Vreneli tröste?
Groß isch ’s Leid iust nit, und siebe Woche no Pfingste
rüeft me ’s wieder us. Mit wem? Der werdet nit froge.

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Grüseli het der Vater gmacht, und gschworen: „I lid’s nit![a 1]

So ne vertlaufene Burst mit miner liibliche Tochter,
Mit mi’m Fleisch und Bluet? I führ di selber ins Zuchthus.“
Aber was ischs gsi? – Es isch die einzige Tochter,
und isch Frau für ihns, und mag er rothen und warne,[a 2]

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muß ers ebe lo gscheh, – doch hets em nümmen ins Hus dörft,

hets au nümme bitrette, bis no Micheli sie Vater
z’Wil dur d’Wiese ritet, er het e Wage voll Wi chauft.
Groß isch’s Wasser gsi, und finster, wo sie derdur sin,


Ausgabe I.

  1. Grüseli het der Statthalter gmacht, und gmeint, es müeß nit sy.
  2. und isch Frau für ihns, und will er wohl oder übel,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_127.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)