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sie meine, ’s heigs sust Niemes so.
Der Nußbaum het doch au si Sach,
und ’s Here Hus und ’s Chilche-Dach.

     Und wo me luegt, isch Schnee und Schnee,

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me sieht ke Stroß un Fueß-Weg meh.

Meng Some-Chörnli, chlei und zart,
lit unterm Bode wohl verwahrt;
und schnei’s, so lang es schneie mag,
es wartet uf si Ostertag.

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     Meng Summer-Vögli schöner Art

lit unterm Bode wohl verwahrt;
es het kei Chummer und kei Chlag,
und wartet uf si Ostertag;
und gangs au lang, er chunnt emol,

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und sieder schlofts, und ’s isch em wohl.


     Doch wenn im Früehlig ’s Schwälmli singt,
und d’Sunne-Wärmi abedringt,
Potz tausig, wacht’s in jedem Grab,
und streift si Todte-Hemdli ab.

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Wo nummen au ne Löchli isch,

schlieft ’s Leben use iung und frisch. –

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_138.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)