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     Und wo no in der Mitternacht,

     e Gmüeth in Schmerz und Chummer wacht,
     se geb der Gott e rüeihige Stund,
     und mach di wieder froh und gsund!

Loset, was i euch will sage!

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D’Glocke het Eis gschlage.

     Und wo mit Satans G’heiß und Roth
     e Dieb uf dunkle Pfade goht,
     – i wills nit hoffen, aber gschiehts –
     gang heim! Der himmlisch Richter sieht’s.

25
Loset, was i euch will sage!

D’Glocke het Zwei gschlage.
     Und wem scho wieder, eb’s no tagt,
     Die schweri Sorg am Herzen nagt,
     Du arme Tropf, di Schlof isch hi!

30
     Gott sorgt! Es wär nit nöthig gsi.


Loset, was i euch will sage!
D’Glocke het Drü gschlage.
     Die Morgestund am Himmel schwebt,
     und wer im Friede der Tag erlebt,

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     dank Gott, und faß e frohe Mueth,

     und gang ans G’schäft, und – halt di guet!




Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_149.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)