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     Und ’s Pfarrers Christoph het no gseit,
’s seig jede Fade z’semme gleit.

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Es mueß ein gueti Augi ha,

wers zehlen und erchenne cha.

     Iez putzt es sini Händli ab,
es stoht, und haut der Faden ab.
Iez sitzt es in si Summer‑Hus,

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und luegt die lange Stroßen us.

Es seit: „Me baut si halber z’todt,
doch freuts ein au, wenn ’s Hüsli stoht.“

     In freie Lüfte wogt und schwankts,
und an der liebe Sunne hangts;

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sie schint em frei dur d’Beinli dur,

und ’s isch em wohl. In Feld und Flur
sieht ’s Mückli tanze iung und feiß;
’s denkt bi nem selber: „Hätti eis!“

     O Thierli, wie hesch mi verzückt!

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Wie bisch so chlei und doch so gschickt!

Wer het di au die Sache glehrt?
Denkwol, der, wonis alli nährt,
mit milde Händen alle git.
Bis z’frieden! Er vergißt di nit.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_195.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)