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die Kunst bewundern, mit welcher Hebel die wichtigsten Wahrheiten, die so weit über dem Gesichtskreise des Feldbewohners liegen, versinnlicht zu diesem herabbringe, und nicht genug dem Dichter danken für die Liebe zum Guten und Schönen, die jeden Scherz heilige, und jeder Volkssage eine bedeutende Warnung oder einen Trost unterlege. Hebels Gedichte seyen von solcher Art, daß sie in jedem Lande durch ihre Einfachheit und Erhabenheit denjenigen entzücken müßten, dessen Geschmack unverdorben und dessen Herz der Stimme der Natur noch offen sey. Auf ähnliche Weise sprach auch später noch Jacobi in der Iris sein Lob über Hebels Gedichte aus.

Im nämlichen Jahre aber, in welchem die allemannischen Gedichte erschienen, erhob sich auch noch eine andere, und noch mächtigere Stimme für dieselben. Jean Paul, einer der größten Geister, die je unter dem teutschen Volke lebten, sprach im November 1803 in der Zeitung für die elegante Welt, in einem Schreiben an den Herausgeber dieser Zeitschrift, seinen Beifall und seine Freude aus. „Unser allemannischer Dichter“, sagt er, „hat für alles Leben und alles Seyn das offene Herz, die offenen Arme der Liebe, und jeder Stern und jede Blume wird ihm ein Mensch. Durch alle seine Gedichte greift dieses schöne Zueignen der Natur, deren allegorisirende Personification er oft bis zur Kühnheit der Laune steigert, z. B. im ganzen ersten

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite XXXI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_33.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)