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wollte. Als Gmelin die beiden Pflanzenarten, welche bei Linné unter dem Namen: Anthericum calyculatum[WS 1] vorkommen, wegen der Eigenthümlichkeit ihrer Befruchtungstheile, in ein besonderes Geschlecht absonderte, und dieses Geschlecht in zwei Arten theilte, so gab er dem neuen Geschlechte den Namen Hebelia, und der einen der beiden Arten den Beinamen: Allemannica.[WS 2] Wenn einst den lieblichen Sänger das Grab deckte, dann sollte die Natur, deren Freund und Dichter er war, noch von ihm zeugen, und mit der Wiederkehr jedes Frühlings seines Namens Denkmal wieder hervorbringen.

6.

Während auf solche Weise Hebels Dichterruhm sich weit verbreitete, wirkte er selbst als Lehrer mit seiner bisherigen Berufstreue und mit segensreichem Erfolge fort. Um ihm einen öffentlichen Beweis der Anerkennung seiner Verdienste zu geben, ertheilte ihm Karl Friederich durch einen Beschluß vom 12ten December 1805 den Titel: Kirchenrath, ohne daß übrigens dadurch etwas in seinen bisherigen Berufsgeschäften geändert wurde.

Gegen Ende des Jahrs 1806 aber war er nahe daran, daß er seinem bisherigen Beruf entsagte, und Karlsruhe verließ. Da die Stadt Freiburg nach dem Preßburger Frieden an Baden gefallen war, so beschloß die Regierung, daselbst eine evangelische Pfarrei zu errichten. Hebel war geneigt, diese Stelle

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Gewöhnliche Simsenlilie (Tofieldia calyculata Wahlenb.)
  2. Hebelia allemannica C.C.Gmel. – Abbildung aus Flora badensis bei Pictura Paedagogica Online
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite XXXIX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_41.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)