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gefunden zu haben, plötzlich ihre Täuschung zu erkennen gab. Von dieser Art sind die vortrefflichen Charaden, die er zu den Worten: Zopfband, Hofrath, Distelfink, Tagloch, Rheinfall, Winterschuhe, und anderen, verfaßte, und die allgemein als Meisterstücke bewundert wurden. Er selbst ließ viele seiner Räthsel und Charaden, bald nachdem er sie verfaßt hatte, in Zeitschriften öffentlich erscheinen, worunter besonders das Badische Provincialblatt, das Freiburger Wochenblatt und das Morgenblatt zu erwähnen sind. Manche theilte er seinen Freunden bloß handschriftlich mit. Uebrigens änderte er sowohl an den gedruckten, als auch an den handschriftlich mitgetheilten manchmal wieder einzelne Ausdrücke, so daß dieselben mit verschiedenen Lesarten sich unter dem Volk verbreiteten.

Unterdessen aber wurde ihm von der obersten Kirchen- und Schulbehörde ein neues Geschäft übertragen, welches ihm Anlaß gab, seine Geschicklichkeit von einer anderen Seite in einem glänzenden Lichte zu zeigen. Schon seit dem Jahr 1803 hatte er mit einigen andern Staatsdienern an dem Badischen Landkalender gearbeitet, der im Verlage des Karlsruher Gymnasiums erschien. Jedes Jahr hatte er einige Beiträge dazu geliefert. Im Ganzen aber war er mit der Beschaffenheit des Kalenders nicht zufrieden. Von der Ueberzeugung durchdrungen, daß der Kalender als ein vorzügliches Mittel zur Bildung

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Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite XLV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_47.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)