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daß sie die eigenthümliche Erzählungsart Hebels als die einzig zweckmäßige für das Volk ansahen, und dadurch zu unglücklichen Nachahmungen verleitet wurden. Auch im Auslande verbreitete sich dieser Kalender, und selbst Göthe setzte hohen Werth darauf, und bestellte ihn. Es wurden jährlich 30 bis 40,000 Exemplare abgesetzt, und einige davon kamen selbst nach Amerika. Wegen dieser anerkannten Vortrefflichkeit des rheinländischen Hausfreundes veranstaltete Cotta im Jahr 1811 eine Sammlung aller Erzählungen und Aufsätze von Hebel, die in den Jahrgängen 1808 bis 1811, so wie in den vorhergegangenen Badischen Kalendern enthalten sind, und gab sie unter dem Titel Schatzkästlein heraus. Uebrigens ist bekannt, daß in dem Jahrgange 1811, so wie später, zuweilen ein Adjunct des rheinländischen Hausfreundes und eine Schwiegermutter des Adjuncts erwähnt werden. Unter dem Adjunct meinte er seinen Freund, den damaligen königlich Wirtembergischen Gesandtschaftssecretär Kölle, der ihm verschiedene Anekdoten zur Bearbeitung für den Kalender mittheilte. Schwiegermutter des Adjuncts aber wurde von ihm scherzweise die berühmte Hendel-Schütz genannt, für welche Hebel wegen ihrer bewunderungswürdigen mimischen Kunst und ihrer geistreichen Unterhaltung sehr eingenommen war.

Was Hebel außerdem in den Jahren 1803 bis 1811 ausarbeitete, bestand theils in einigen theologischen Abhandlungen, theils in einigen humoristischen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite XLVIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_50.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)