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hinzu, fast alle Freuden aus dem Geschäfte entflohen, und viele sogar aus dem Leben.

Im Jahr 1814 wurde ihm zwar ein Theil seiner bisherigen Geschäfte abgenommen. Im Monat August dieses Jahrs legte er nämlich die Direction des Lyceums nieder. Bald darauf gab er auch noch seine bisherigen Unterrichtsstunden bis auf wöchentlich neun an andere Lehrer ab. Die Lehrstunden, die er jetzt noch behielt, waren vier für das Hebräische, zwei für die Erklärung des Theokrits und Plutarchs, welche beiden Autoren abwechselnd übersetzt wurden, zwei für die Rhetorik, und eine für den Unterricht im lateinischen Stil. Diese letzte behielt er jedoch nur noch zwei Jahre, so daß die Zahl seiner Unterrichtsstunden am Lyceum alsdann nur noch auf acht sich belief. Dagegen trat er im Jahr 1814 in die evangelische Ministerial-Kirchensection ein, und wurde dadurch Mitglied der obersten Kirchen- und Schulbehörde, wobei er zugleich auch ferner Mitglied der Kirchen- und Prüfungs-Commission blieb. Außerdem ward ihm im Jahr 1816 auch noch die Direction des Schulwittwenfiscus übertragen. Auf diese Weise wurden seine Geschäfte in anderer Hinsicht vermehrt, und besonders fiel ihm jetzt das Actenlesen, das ihm so sehr zuwider war, noch häufiger als sonst zur Last.

Unter solchen Verhältnissen fühlte sich sein Dichtergeist selten mehr erweckt. Zuweilen kam jedoch

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite LII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_54.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)