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kurz vor seinem Tode unterzeichnet hatte. Nach dieser Urkunde sollte ein Geistlicher als Prälat der evangelischen Kirche erwählt werden, um Sitz und Stimme in der ersten Kammer der Landstände zu haben.

Ludwig, längst von hoher Achtung gegen Hebel erfüllt, wünschte diesen mit der Würde des Prälaten auszuzeichnen. Mit Rührung und Dankgefühl erkannte Hebel die Huld des Regenten; aber aus Rücksicht gegen seinen Collegen, Kirchenrath Sander, einen sehr gebildeten, kenntnißreichen und in seinem Berufe sehr thätigen Mann, trug er anfänglich Bedenken, die ihm angebotene Würde anzunehmen, weil Sander ihm im Dienstalter vorgieng. Erst als Hebel aus sicherer Quelle vernahm, daß Sander in keinem Falle zum Prälaten würde ernannt werden, entschloß er sich, dem Wunsche des Großherzogs zu entsprechen. So wurde Hebel im Jahr 1819 als Prälat an die Spitze der Geistlichkeit gestellt. Ludwig ehrte dadurch ihn und sich selbst; denn Jedermann erkannte, daß dem Würdigsten diese Auszeichnung verliehen worden sey. Bald darauf, nämlich am Neujahrstage 1820, wurde Hebel mit dem Ritterkreuz des Zähringer Löwen, und später, nämlich am 5ten September dieses Jahrs, mit dem Commandeurkreuz des eben genannten[WS 1] Ordens beehrt.

Vermöge der erhaltenen Würde erschien Hebel

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: genann-
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite LIX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_61.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)