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’s isch em wohl. Der Todesbecher hani em g’heldet,

aß es ringer gang, und d’Augen hani em zuedruckt,
und ha g’seit: Schlof wohl! Mer wenn di wecke, wenns Zit isch. – –
Gang, und biß so gut, und hol mer e wengeli Wasser
in der silberne Schaale, i will iez mi Sägese dengle.“

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Dengle? han i denkt, e Geist? und düselen use.

Woni lueg, se sitzt e Chnab mit goldene Fegge
und mit wißem G’wand und rosefarbigem Gürtel
schön und lieblig do, und nebenem brenne zwei Liechtli.
„Alli guete Geister“ sagi: „Her Engel, Gott grüeß di!“

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„Loben ihre Meister!“ seit druf der Engel, „Gott dank der!“ –

„Nüt für übel, Her Geist, und wenn e Frögli erlaubt isch,
sag mer, was hesch du denn z’dengle?“ – „D’Sägese,“ seit er.
„Io, sel siehni,“ sagi, „und ebe das möchti gern wisse,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_025.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)