Seite:DE Hebel Werke 1834 2 049.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nummen en Ehle lang, e zierlig Frauweli vorem,
inneme schwarze Gwand und g’stickt mit goldene Blueme
und mit Edelgstei. „Gott grüeß di, Meideli!“ seit’s em,
„spring nit furt, und förch mi nit! I thue der kei Leidli.“

40
’s Eveli seit: „Gott dank der, und wenn du ’s Erdmännli’s Frau bisch,

willi di nit förche!“ – „Io frili,“ seit es, „das bini. –
Meideli, los, und sag: channsch alli Sprüchli im Spruchbuech?“ –
„Io, i cha sie alli, und schöni Gibetli und Psalme.“ –
„Meideli, los und sag: gosch denn au flißig in d’Chilche?“ –

45
„Alli Sunntig se thueni. I stand im vorderste Stüehli.“ –

„Meideli, los und sag: folgsch au, was ’s Müetterli ha will?“ –
„He, wills Gott der Her, und froget ’s Müetterli selber!
’s chennt ich wohl, i weiß es scho, und het mer scho viel gseit.“ –

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_049.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)