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„Meideli, was hesch g’seit? Bisch öbbe ’s Riedligers Tochter?

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Wenn de mi Gotte bisch, se chumm au zue mer in d’Stube!“

Hinter der Brumberi-Hurst gohts uf verschwiegene Pfade
tief dur d’Felsen i. Hätt ’s Frauweli nit e Laternli
in der Linke treit, und ’s Eveli sorgli am Arm g’füehrt,
’s hätt der Weg nit gfunde. Iez goht e silberni Thür uf.

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„O Her Jesis, wo bini? Frau Gotte, bini im Himmel?“ –

„Nei doch, du närrisch Chind. In mi’m verborgene Stübli
bisch bi diner Gotte. Sitz nieder und biß mer Gottwilche!
Gell, das sin chospere Stei an mine glitzrige Wände?
Gell, i ha glatti Tisch? Sie sin vom suferste Marfel.

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Und do die silberne Blatten, und do die goldene Teller!

Chumm, iß Hunig-Schnitten und schöni gwundeni Strübli!

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_050.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)