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Magsch us dem Chächeli Milch? Magsch Wi im christalene Becher?“ –
„Nei, Frau Gotte, lieber Milch im Chächeli möchti.“

     Wones gesse het und trunke, seit em si Gotte:

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„Chind, wenn d’flißig lehrsch, und folgsch, was ’s Müetterli ha will,

und chunnsch us der Schuel und gohsch zuem heilige Nachtmohl,
willi der näumis schicke. Zeig, wie, was wär der am liebste?
Wärs das Trögli voll Plunder? Wärs do das Rädli zuem Spinne?“
„Bald isch’s Plunder verrisse. Frau Gotte, schenket mer’s Rädli!“

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„’s Rädli will gspunne ha. Nimm lieber’s Trögli voll Plunder!

Siehsch die sideni Chappe mit goldene Düpflene gsprenglet?
Siehsch das Halstuech nit mit siebefarbige Streife,
und e neue Rock, und do die gwässerti Hoorschnuer?“ –
„Io, ’s isch mer numme z’schön. Frau Gotte, schenket mer’s Rädli!“ –

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_051.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)