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He, me het io gseit, und wenns au dussen im Feld seig,
’s Rädli spinn elleinig furt, und wie si der Fade
unten in d’Spuehle zieh’, wachs’ unterm rosige Bendel

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d’Riste wieder no, – sell müeßt mer e chummligi Sach sy; –

und wer het im ganze Dorf die suferste Chleider
Sunntig und Werchtig treit, die reinlichsten Ermel am Hemd gha,
und die suferste Strümpf und alliwil freudigi Sinne?
’s Frauweli im Felse-G’halt, si liebligi Gotte.

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Drum het’s Simme’s Fritz, wo ’s achtzeh’ Summer erlebt het,

zue der Muetter gseit mit ernstlige Mine und Worte:
„Numme ’s Riedligers Tochter zue ihre Tugede gfallt mer.“
Muetterherz isch bald verschreckt, zwor sotti’s nit sage.
Wo sie wieder e mol vo ’s Meiers Tochter und Matte

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ernstlig mittem redet, und wills mit Dräue probiere:
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_055.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)