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     Chind, wird’s der wohl, und ’s goht der guet,
Sag nit: i bi ne riche Her,
Und iß nit Brotis alli Tag!

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’s chönnt anderst werde, Handumchehr.[1]


     Iß nit den chrosplig Ranft vom Brod,
Und loß de weiche Brosme stoh!
– De heschs im Bruuch – es chunnt e Zit,
Und wenn de’s hättsch, wie wärsch so froh!

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     Ne blaue Möntig währt nit lang,

Und d’Wuche het no mengi Stund,
Und mengi Wuche lauft dur’s Dorf,
Bis Jedem au si letzte chunnt.[2]

     Und was men in si’m Früehlig lehrt,

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Me treit nit schwer, und het’s e mol,

Und was man in si’m Summer spart,
Das chunnt eim in si’m Spötlig wohl.


  1. Nach der Alsa:
    Chind, wird’s der wohl, und ’s goht der guet,
    sag nit: I bi ne riche Ma,
    und iß nit Brotis alli Tag
    und schaff nit gli ne Sackuhr a.
  2. und Niemes weiß, wie’s witers chunnt.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_085.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)