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oder wo der Pfeffer wachst! Es sott der io gunnt sy.“
Aber ’s het sie Niemes möge. D’Muetter isch gstorbe,
der Vater au, sie liege nebenenander,
und ’s chunnt z’letzt e Gang, wo ’s Töchterli füren in Chilchhof

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au ke Flanell bruucht und eineweg d’Schüehli nit wüest macht.

Hen sie nit im Todtebaum vier Richter ins Grab treit?
’s seig nit briegget worde. Ne Vater unser hen frilig
Alli betet, und gseit: „Gott geb der ewige Friede!“
Drum der Tod söhnt Alles us, wenns numme nit z’spot wär.

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Aber der alt Ma seig eismol wieder am Chilchhof

gstanden und heig gseit mit schwere bidütseme Worte:
„Hesch nie das Plätzli birührt, so soll di das Plätzli nit tole.
Wo du ane g’hörsch, weiß numme ’s Geitligers Laubi.“
’s isch so cho. Der ander Morge, women ins Feld goht,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_093.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)