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weder ich, mit miner lange Pfife,
und Ihr wüssets au so schön z’bigriffe.

     Lueget, ’s Hamberch sott enander schelte,
doch, wil Ihrs sind, willi ’s Recht lo gelte.

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Euer Versli isch so nett und gschlacht,

aß i schier mein, i heigs selber gmacht.
Frili, wers bidenkt, es isch ke Wunder
aß ders chönnet, schla’ mi au der Dunder.

     Ihr trinket urig Poesie

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in lange Züge, z’Müllen an der Post.

Tausig Sappermost,
isch sel nit e chospire Wi!

     Aber chömmet, sind ers echt im Stand,
doher au ne Rung ins Welschchornland,

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sufet Prosa usem nasse Züber

in der Chuchi! (’s tribt mer d’Augen über);
Sel bi Gollig, luegt en ander a.

     Zwor i wills bikenne, jo i ha
au no Oberländer Poesie

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imme Fäßli, und henk d’Zunge dri,

wenns nit goh will. Aber ’s isch ke Art,
nei es isch nüt, uf der sandige Hart.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_098.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)