Seite:DE Hebel Werke 1834 2 117.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und heuet, schnidet, hauet Trübli ab!
I ha mi Freud an Allem gha, mi Herz
an allen Düften, aller Schöni g’labt.

25
Was übrig isch, isch euer. Tragets heim!


     Her Jäck, mir isch, der schüttlet eue Chopf,
und saget fürich selber: „Guete Fründ,
so lebt men im Schlaraffeland.“ He io,
so lebi im Schlaraffeland, ’s isch wohr,

30
Treit nit meng Immli süeße Hunig heim

um Triberg? Hangt nit menge Chirsibaum
voll schwarzi Chinder? Mir do niede fliegt
der Chuechen und der Chirsiwasser-Chrueg
und drei für ein zuem Fenster i. Do trink!

35
Und lueg do fliegt e Blatt, ’s isch schwarz uf wiiß.


     Her Jäck, viel Süeßi wohnt im Bluemechelch,
Viel Gwürz im brune Chirsichern, ’s isch wohr.
Doch was im frumme Menscheherz ersprießt,
und ufgoht, und in schöne Liedere blüeiht,

40
wie euer Lied, goht übers Zuckerbrod

und Zimmetgeist. Das treit ke Immli heim,
das distellirt der Summer an keim Baum.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_117.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)