Seite:DE Hebel Werke 1834 2 150.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

 Damötas.
     Lang ist dein Leben, o Mensch. Ihr einsamen Stunden der Trauer
träufelt in bittern Sekunden langsam vom Daseyn hernieder.

30
Auf dem Krankenlager, im öden stillen Gefängniß

steht es drückend und schwer, wie das Gewitter im Sommer.

 Bathyll.
     Kurz ist dein Leben, o Mensch. Am Grabe wendet der Pilger
ins Vergang’ne den Blick. Ach über öde Gefilde,
über verwelkte Blumen, nur wenige warens und arme,

35
sieht er schon nahe dem Grabe noch stehn die verlassene Wiege.


 Damötas.
     Lang ist dein Leben, o Mensch. Entsteigt der Säugling der Wiege,
welche Bahnen vor ihm! Es wallt der ahnende Knabe

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_150.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)