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Loben, was Madam Prosa schilt,

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Schelten, was sie mit Beifall vergilt.

     Rosigt und mädchenhaft
     Blühen sie in ewiger Jugendkraft,
     Die zehnte nicht minder,
     Als die neun andern lieben Kinder.

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Und nicht zu verachten die neune,

Ist die zehnte von nun an die Meine.
In wen sie verliebt ist, das frag’ ich sie nie,
Sie liebe wen sie will, ich liebe doch sie.
     Ihr solltet sie schauen,

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     Diese Perle von Frauen,

Diesen Kindskopf, diesen Mann, dieses Weib,
In der nämlichen Seel, in dem nämlichen Leib,
Und kosten den seligen Zeitvertreib.
Nun hab’ ichs gestanden, nun ist es heraus,

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Und weinet ihr um mich, so lach ich euch aus.

     Eine Thorheit mehr,
     Verliert sich im übrigen Heer,
Wie im Pelze des Juden eine neue Laus.

     Nun sind wir des Scherzes am Ziele,

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Aber die Heldin des Hippels[1] treibt grausame Spiele,

  1. Heldin des Hippels. Hierunter versteht
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_189.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)