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31.

Die erste Sylbe habt ihr allerwegen,
Sie flammt euch aus der Feuersbrunst entgegen,
Sie strömt euch aus der Ueberschwemmung zu;
Die zweite liebt der Wächter und die Kuh.

5
Das Ganze ist bedeckt mit Eis und Schnee,

Und doch dabei ein wasserloser See.

32.

Holde, die ich meine,
Niedliche und Kleine,
Ich liebe dich, und ohne dich
Ist mir das Leben fürchterlich.

5
Und mehr als dreißig Jahre schon,

Nicht sieben erst, wie Isaaks Sohn,
Dien ich um deiner Minne Lohn.
Auch gönnst du mir,
Ich dank es dir,

10
Gar manchen wonnigen Genuß.

Doch bald bekommst du Ueberdruß,
Und laufst zu meiner tiefen Schmach,
Als feiles Mensch, dem Juden nach,
Und dennoch, Falsche, aus und ein,

15
Hörst du nicht auf, mir lieb zu seyn.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_220.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)