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er ließ es auch dabei bewenden. Da unsere Conversation nicht von Statten ging, versicherte er mich, es wäre ein Gelehrter im Dorfe, der alle Sprachen rede, und ließ einen ehemaligen Professor der Mathematik aus Madrid rufen, der Lehrer des Infanten Don Sebastian gewesen und nun als Commissair zur Prüfung des Salpeters an diesem Grenzorte angestellt worden. Don José Arias war ein ziemlich gebildeter Spanier, der mich gebrochen französisch anredete und in Begleitung des Pfarrers, eines Carmeliters, den neuen Ankömmling zu sehen kam. Ybarola überließ mich diesen beiden Männern und ging mein Eintreffen nach Yrun zu berichten, da ohne Erlaubniß des dortigen Ober-Commissairs Niemand weiter in das Land eindringen durfte. Don José lud mich zu Tische, welches ich, mit den spanischen Höflichkeitsformeln unbekannt, ohne Umstände annahm und den Mann dadurch in große Verlegenheit setzte. Abends kamen einige Fremde über die Grenze. Sie hatten vor Kurzem Aragon verlassen und wußten viel von dem berühmt werdenden Cabrera zu erzählen. Ihr Lob schien aber den anwesenden Navarresen nicht zu gefallen.

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_013.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)