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Geschäfte übernommen. In seinem Cabinet fand ich seine übrigen Collegen, den Bischof von Leon, Minister der Gnaden und Justiz und Präsident des Ministerraths, den Finanz-Minister Don Pedro Diaz de Labandéro und den Kriegs-Minister, General Cabañas. Jeder dieser Herren hatte eine gehörige Anzahl Secretaire. Mir kam dieses Ministerium sehr groß vor, für so wenig Geschäfte und so ärmliche Zustände, und es schien mir immer, daß mit einem tüchtigen Secretair und einem redlichen Cassier die Angelegenheiten des Königs weit besser von Statten gegangen wären. Ich will hierdurch keinen Tadel auf diese Herren werfen und beklage nur die ganze Weise der Geschäftsführung. Die obengenannten Minister sind gewiß sämmtlich ehrliche Männer, ihrem Herrn treu ergeben, für den sie Gut und Blut geopfert hätten; doch glaube ich, es war keiner von ihnen an seinem Platze. Der Bischof von Leon hatte seine royalistischen Grundsätze bereits im geheimen Rathe Ferdinand’s VII. bethätigt; er war Carl V. nach Portugall und England gefolgt und hatte viel zu dem Entschlusse des Königs beigetragen, sich der Führung des Baron de los Valles anzuvertrauen. Er selbst unternahm

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Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)