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Königin, damaligen Prinzessin von Beyra. Das ganze königliche Gefolge nahm oft eine halbe Legua ein. Wie sehr dieser lange Zug schnelle Märsche und Kriegsoperationen hinderte, kann man leicht denken.

Nach zwei Stunden Marsch kamen wir durch Tolosa, eine freundliche Stadt in einem engen Thale am Oria; dann schlugen wir die Straße nach Navarra ein. Zwei Stunden darauf langten wir in Betelu, einem kleinen Dorfe, an, wo der König Halt machte. Den ganzen Tag vernahm man starkes Feuern in der Richtung von Hernani. Evans war aus San Sebastian gerückt, hatte die Höhen von Amezagaña besetzt, bei Oriamendi Posto gefaßt und schickte sich an, Hernani zu attaquiren. Die schwachen königlichen Streitkräfte an diesem Orte waren genöthigt bis zu letzterer Stadt zu repliiren. Alles stand auf dem Spiel. Das Eindringen in Hernani hätte die Brücke von Andoain, die nicht zerstört worden, gefährdet und die Besetzung von Tolosa uns Guipuzcoa entrissen. Die combinirte Operation, die der Feind damals unternahm, verdient alles militairische Lob, und ohne die ebenso kühne als schnelle Bewegung des Infanten war es um die carlistische Sache geschehen.

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_045.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)