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von dem er, selbst zur Zeit, als er sich am Meisten über ihn hätte beklagen können, nur in den Ausdrücken hoher Ehrfurcht sprach. – Wenn manchmal Jemand aus seiner Umgebung sich durch die hingebende Freundlichkeit des Prinzen zu mehr Familiarität berechtigt glaubte, wußte er ihn schnell und treffend zurecht zu setzen. Einst discutirte er ziemlich heftig mit einem Häuptling, der sich so weit vergaß, dem Infanten eine Wette über den streitigen Punkt mit der nonchalanten Redensart: „Vamos, que apostamos?“ (Allons, was wetten wir?) vorzuschlagen; worauf der Prinz lächelnd erwiederte: „Man hat mich zu discutiren, nicht aber zu wetten gelehrt.“

In Azcoitia lebten wir vortrefflich; Billards, Salons, kurz es fehlte an nichts, und wir waren so ruhig und vergnügt, als wären wir auf hundert Meilen vom Kriegsschauplatze oder des Erfolges gewiß. Täglich ward spazieren geritten und ich hatte Gelegenheit, jenes erwähnte berühmte Kloster in allen Details zu sehen. Es ist durch Carl II., den letzten König aus dem Hause Habsburg, erbaut worden. Sein Wappen, in weißem Marmor und Gold, prangt über dem Eingangs-Portal. Das Klostergebäude wölbt

Empfohlene Zitierweise:
Felix Lichnowsky: Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. Erster Theil. Frankfurt am Main 1841, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_LICHNOWSKY_E_1_081.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)